Am 1. Juni dieses Jahres hat die Initiativgruppe Sport auf der offiziellen Gründungsversammlung die MDR-Sportgemeinschaft als Verein gegründet. Was das Anliegen des Vereins ist, welche Angebote es geben wird und wie jeder sich einbringen kann, erläutert der Erste Vorsitzende Thomas Pistorius im Intranet-Interview.
Intranet: Herr Pistorius, seit vielen Jahren schon organisieren sich MDR-Kolleginnen und –Kollegen in eigenen Sportgruppen. Warum gibt es jetzt einen MDR-Sportverein?
Thomas Pistorius: Es geht vor allen Dingen darum, die vorhandenen sportlichen Interessen und individuellen Aktivitäten an möglichst allen Standorten des MDR und der Tochterfirmen zu erfassen und zu bündeln. Wir wollen eine Plattform für Angebote im Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport schaffen.
Durch die Vereinsstruktur ist es jetzt möglich, die sportlichen Interessen gegenüber dem MDR, anderen Förderern und Sponsoren zu vertreten. So haben wir jetzt zusätzlich zum regulären Sportbetrieb die Möglichkeiten, Sportveranstaltungen zu organisieren, um bei Wettkämpfen z.B. innerhalb der ARD-Turniere mitzumischen.
Wie werden die bisherigen Sportgruppen integriert?
Das ist in den einzelnen Sportgruppen unterschiedlich:
Unsere Leipziger Volleyballer waren bisher in einem Verein organisiert und sind jetzt alle geschlossen zu uns gekommen – das war quasi ein Vereinswechsel. Die Fußballer spielen bereits länger zusammen und treten jetzt dem Verein bei, um organisiert in einer Fußballhalle weitermachen zu können. Die sehr aktive Tischtennis-Gruppe aus dem Landesfunkhaus in Dresden wird sich uns ebenfalls anschließen. Die Leipziger Tischtennisabteilung hat sich gerade aktuell gegründet.
Für alle gilt: Sportinteressierte finden sich, melden sich bei uns und gemeinsam prüfen wir die Möglichkeiten für eine Sportgruppe. Die dann innerhalb der Sportgruppen gewählten Gruppenleiter sind Mitglieder des erweiterten Vereinsvorstandes. Das klingt alles ziemlich schrecklich nach Vereinsmeierei, ist es aber nicht. Wenn wir erst über die bürokratischen Starthürden gekommen sind, können und wollen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: den Spaß am Sport.
Das Motto des Sportvereins lautet „Corporate Activity ergänzt Corporate Identity“. Was genau bedeutet dieser Leitspruch?
Eines der wesentlichen Kernpunkte unseres Programms ist der Freizeitsport als teambildende Bereicherung des Alltags. Zusätzlich zur rein sportlichen Betätigung soll auch der soziale Kontakt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander, mit Familienmitgliedern und Freunden gepflegt werden. Wichtig ist uns dabei, einen Ausgleich zur steigenden körperlichen und psychischen Beanspruchung im Arbeitsalltag zu schaffen.
Wir wollen uns als MDR-Sportler präsentieren. Als MDR-Mannschaften können wir dann auch in seit vielen Jahren bereits etablierte ARD-Turniere gehen und dem Freizeitsport einen höheren Wettbewerbscharakter verpassen.
Welche Angebote warten auf die Vereinsmitglieder?
Obwohl erst im Juni diesen Jahres gegründet, umfassen unsere Angebote bereits die Sportarten Volleyball, Hallenfußball und Tischtennis. Die Badmintongruppe ist gerade in der Findung bzw. wir suchen für sie eine geeignete Sportstätte. Und für Yoga, Pilates und Rückenschule haben wir schon eine Räumlichkeit, suchen aber noch ein praktikables Trainingsmodell.
Zusätzlich wird es eine allgemeine Sportgruppe geben. Dort werden verschiedene Aktivitäten ausprobiert. Das ist gerade für Leute gedacht, die sich nicht auf einen Sport festlegen wollen.
Weitere Infos zum Verein, wie Ansprechpartner, Hallenzeiten, Termine etc. werden wir demnächst auf unsere Seite: www.mdr-sportgemeinschaft.de bereitstellen.
Die Arbeit im Verein ist ehrenamtlich und kann bestimmt nicht ausschließlich vom Vorstand geschultert werden. Wie können sich Kolleginnen und Kollegen aktiv in die Vereinsarbeit einbringen?
Wir suchen Interessierte, die sportlich aktiv werden wollen oder schon sind und die organisatorische und z.T auch bürokratische Vereinsarbeit als Herausforderung nehmen. Gemeinsam suchen wir nach Möglichkeiten zur Etablierung der Sportart, kalkulieren die Kosten und Beiträge und suchen Interessierte. Es ist natürlich einfacher je mehr Leute sich einbringen. Dabei wollen wir nicht als Vorstand von oben agieren, sondern die Grundlagen schaffen, damit sportlich Interessierte die gewünschten Sportarten betreiben können. Wir räumen sozusagen die Straße frei.
Jetzt ist ein wenig Wunschdenken gefragt: Was wird der Verein in einem Jahr auf die Beine gestellt haben, wenn alles glatt läuft?
Wir haben natürlich so viele neue Mitglieder gewinnen können, dass uns die Antragsformulare ausgegangen sind; die Sportstätten an unseren Standorten stehen uns kostengünstig und umfangreich zur Verfügung; der Terminkalender ist mit Turnieren und Events prall gefüllt und durch Mitgliedsbeiträge, Förderer und Sponsoren stehen wir natürlich finanziell auf soliden Beinen.
Ob wir das in einem Jahr schaffen, lasse ich mal offen – aber wir wollen vorrangig möglichst viele Interessenten dafür gewinnen, sich in den Verein aktiv einzubringen.
Wie finanziert sich der MDR-Sportverein?
In erster Linie finanziert er sich durch Mitgliedsbeiträge. Unser Ziel ist es, dass sich jede Sportgruppe selbst durch die Beiträge finanzieren kann. Detailliert ist das in der Beitragsordnung unseres Vereins geregelt.
Weiterhin erhalten wir finanzielle Unterstützung vom MDR, die in der jetzigen Startphase vor allem die Verträge zur Anmietung von Sporthallen absichert.
Später sollen vor allem Investitionen in Ausstattung, wie Volleybälle und –netze, Tischtennis-Platten, Yogamatten oder T-Shirts für Wettkämpfe getätigt werden.
In der Satzung des MDR-Sportvereins steht, dass er offen für alle ist. Jedermann kann sich also beteiligen und Mitglied werden?
Natürlich ist der Verein gemeinnützig und somit für alle offen. Wir wünschen uns einen MDR-Bezug – als Mitarbeiter oder auch als Zuschauer oder Zuhörer. Daher findet unsere Mitglieder-Akquise z. Zt. vordergründig an den MDR-Standorten statt.
So suchen wir beispielsweise dringend interessierte Tischtennisspieler /-innen hier in Leipzig, um die bereitstehende Hallenkapazität effektiv zu nutzen.
Sind konkrete Hilfen vom MDR und den Tochterunternehmen für die Arbeit des Vereins angedacht?
Neben dem angesprochenen finanziellen Zuschuss lässt uns der MDR seine Räumlichkeiten und Infrastruktur für die Vereinsarbeit nutzen. Das ist nicht selbstverständlich, da wir ein unabhängiger Verein sind. Ich persönlich bin darüber hinaus für das Verständnis meiner Kollegen und Kolleginnen in der Produktionsleitung Aktuell dankbar, da die Vereinsarbeit in der momentanen Gründungsphase neben Freizeit auch Flexibilität im Arbeitsalltag erfordert.
Auch die MDR-Tochter DREFA Holding ist von Beginn an gesprächsbereit und hilft uns entsprechend ihren Möglichkeiten logistisch und räumlich.
Auf Ihrer to-do-Liste steht sicherlich eine Menge. Was soll bis Jahresende abgearbeitet sein?
Das Schlagwort ist Bekanntheit. Bis zum Ende des Jahres wollen wir aus unserer Nische heraus und bekannt werden. Deshalb werden wir am 09. Dezember im Foyer des Hochhauses Leipzig ab 11.00 Uhr eine Vereinspräsentation durchführen, wo die Sportabteilungen und der Vorstand über Ihre Arbeit und ihre Ziele informieren werden und mit Spiel und Spaß sportlich Interessierte finden wollen.
Für Sommer 2016 ist dann hier in Leipzig unser erstes MDR-Sportfest in Planung. Von allen MDR-Standorten sollen dann Kolleginnen und Kollegen nach Leipzig kommen und sich in verschiedenen Sportarten messen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Intranet vertrat Matthias Löffler.